Bluthochdruck (Hypertonie)

Erhöhter Blutdruck / Bluthochdruck (Hypertonie)

Mit hohem Blutdruck lebt man beschwerdefrei, ist aber in späteren Jahren gesundheitlichen Gefahren ausgesetzt, während umgekehrt der niedrige Blutdruck seinem Träger unangenehme Störungen bereiten kann, auf lange Sicht jedoch eine Schonung für das Gefäßsystem und damit ein langes Leben garantiert. Es darf jedoch nicht vergessen werden, daß sich manch niederer Blutdruck im Alter zwischen 50 und 60 in einen Hochdruck verwandelt.

Die Ursache des hohen Blutdrucks, an dem ein Großteil der Bevölkerung in höherem Alter leidet, ist unbekannt. Anerkannter Grenzwert ist 160/90 mm Hg, wobei besonders der untere Messwert nicht über 90 mm Hg hinausgehen soll. Eine medikamentöse Dauerbehandlung wird von allen namhaften Ärzten dringend anempfohlen, obgleich in einer amerikanischen Feldstudie kein sicherer Hinweis für die lebensverlängernde Wirkung dieser Therapie erbracht werden konnte. Jedenfalls ist es Aufgabe des Arztes, die richtige Medikation mit den geringsten Nebenwirkungen zu ermitteln.

Bluthochdruck

Bluthochdruck – (C) – Bildlizenz CC0 – geraldoswald62 / Pixabay

Jedem Blutdruck-Patienten ist die Anschaffung eines Blutdruckapparates anzuraten. Die Technik des Messens ist mühelos zu erlernen. Der Vorteil des Selbstmessens liegt auf der Hand. Die Wertfeststellungen können mehrmals tgl. über einen längeren Zeitraum vorgenommen werden. Der behandelnde Arzt erhält dadurch eine bessere Übersicht über den kontinuierlichen Blutdruckverlauf. Außerdem entfallen beim Selbstmessen die emotionalen Einflüsse, die den Blutdruck um 20-30 Teilstriche erhöhen können, wenn der Arzt oder eine Fremdperson misst.

Obwohl nur Medikamente aus der allopathischen Reihe den Blutdruck wirksam zu senken vermögen, so sind doch die Kneippschen Anwendungen und die allgemein bekannten Maßnahmen natürlicher Lebensweise ein entscheidender Faktor in der Dauertherapie des durch hohen Blutdruck gefährdeten Kreislaufs.

Kneipp:

Tgl. Wechselknie- oder Wechselschenkel- und Wechselarmguss, statt der Güsse auch Wechselfuß- oder Wechselarmbad mit Fichtennadel oder Baldrian. Bei diesen kleinen Anwendungen darf der Kaltanteil verlängert werden.

Wöch. 2 x 3/4-Bad, anschl. kalter Abguss; bei guter Verträglichkeit 2x kaltes Halbbad oder Vollbad, 18-20°, 15 Sek.; je lx Wadenwickel, Oberaufschläger, Lenden- oder Brustwickel.

Allgemeine Maßnahmen:

Wie unter Abhärtung beschrieben; ausgedehnte Spaziergänge, reichlich körperliche Bewegung, auch in Form von Gymnastik; wöch. 1 x Sauna; 2 x im Jahr eine Serie von 8 Bindegewebsmassagen; häufig Schwimmen.

Diät:

Erstreben des Normalgewichts; möglichst salzarm bis salzlos, niemals zusalzen, kein Salz zum Ei, keine Salzbrezel, kein Senf, keine Heringe; käufliche Salatsaucen, Fleisch- und Fischkonserven, Gewürzmischungen enthalten meist reichlich Salz; nur Diätwurst; fettarm; Pfeffer und andere Gewürze schaden nicht. – Gaststätten aufsuchen, die salzlose Gerichte herstellen.

Tee:

  • Mistel
  • Zinnkraut
  • Hagebutten
  • Bohnenschalen aa ad 100,0 Tgl. 3×1 Tasse; kalt ansetzen, aufkochen, 10 Min. ziehen lassen Homöopathie:
  • Nur als Begleitung zur medikamentösen Therapie
  • Viscum album Dl
  • Apocynum      D4
  • Crataegus        D2
  • Barium jodat.  D4
  • Aurum jodat.  D8 aa ad 50,0

Tgl. 3×20 Tr.

Medikamente:

Nach Verordnung des Arztes.

Über den Autor

Dr. med. Mathäus Fehrenbach: Facharzt für Allgemeinmedizin, Badearzt, Naturheilverfahren

Quelle

Fehrenbach, Dr. med. Mathäus: Kneipp von A-Z: Das Gesundheitsbuch für alle; Verlag: Radgeber Ehrenwirth; 6. Auflage 2010

Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Kursanatorium Dr. Fehrenbach.

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