Rückenschmerzen im Job: Was wirklich dagegen hilft

Von | 19. Juni 2019

Rückenschmerzen im Job

Menschen in sitzenden Berufen können ein Lied davon singen: Nach einem langen Tag an Schreibtisch und PC schmerzt der Rücken und es zieht in Nacken und Schultern. Doch was können Sie konkret gegen Rückenschmerzen im Büro tun?

Ein Viertel der Krankheitstage gehen auf Rückenschmerzen zurück

Die Arbeitsgemeinschaft „Gesunder Rücken“ hat in einer Umfrage unter 1000 Arbeitnehmern herausgefunden, dass 50 Prozent der Büroangestellten regelmäßig unter Rückenschmerzen leiden. Rund ein Viertel aller krankheitsbedingten Ausfalltage gehen auf Probleme mit dem Bewegungsapparat zurück. Im Schnitt kommen die Betroffenen auf 16,6 Fehltage pro Jahr. Die Experten sind sich einig, dass diese Rückenschmerzen meistens keine behandlungsbedürftige Ursache haben. Auch die sitzende Tätigkeit scheint nicht der alleinige Auslöser zu sein. Wie mehrere Studien herausgefunden haben, kommen offensichtlich mehrere Faktoren bei Rückenschmerzen zusammen. Neben dem Bewegungsmangel und einer allgemein schlechten Körperhaltung scheint eine übermäßige Arbeitsbelastung Rückenschmerzen zu begünstigen. Auch die allgemeine Zufriedenheit mit dem Job oder die Angst vor dem Vorgesetzten scheint einen Einfluss auf Rückenprobleme zu haben. Zum Arzt sollten Sie dann gehen, wenn den Rückenschmerzen ein Unfall vorausgegangen ist oder andere Krankheitszeichen wie Fieber oder Schweißausbrüche auftreten. Auch das Gefühl einer eingeschränkten Muskelkraft in Armen oder Beinen sollte medizinisch abgeklärt werden.

Aktives Sitzen kommt eine Schlüsselrolle für die Rückengesundheit zu

Während Stress und Anspannung sich mit Techniken wie Yoga oder autogenem Training auflösen lassen, hilft gegen Ihre Rückenschmerzen die richtige Sitzhaltung. Dabei unterstützt Sie maßgeblich der richtige Bürostuhl. Damit ein gesunder Sitzkomfort gewährleistet ist, muss das Zusammenspiel aus Material, Lehnen für Rücken und Arme, Sitzfläche und Mechanik stimmen. Unabhängig von den einzelnen Modellen, die sich nach den Anforderungen am Arbeitsplatz richten, müssen Bürostühle auch optimal auf einen Arbeitnehmer eingestellt sein, um Rückenprobleme zu vermeiden. Sitzhöhe und Rückenlehne sollten flexibel und verstellbar sein. Zudem muss die komplette Sitzfläche ausgenutzt werden können. Aktives Sitzen ist das Schlüsselwort gegen Rückenprobleme im Büro, was für Sie bedeutet, häufig die Sitzhaltung zu wechseln.

Rückenschmerzen am Arbeitsplatz

Rückenschmerzen am Arbeitsplatz – (C) Foto: AndreyPopov / Stockfresh

Rückenschmerzen als ganzheitliches Phänomen betrachten

Der Bürostuhl selbst kann zum Fitnessgerät werden, um die Rückengesundheit zu unterstützen. Um den Rücken zu dehnen, lehnen Sie sich an die Lehne an und strecken Ihre Arme nach vorne aus. Atmen Sie tief ein dabei. Ihre Lendenwirbelsäule entspannen Sie, indem Sie Ihre Hände auf dem Rücken übereinander legen und dabei sowohl Bauch-als auch Gesäßmuskeln anspannen. Dabei drücken Sie Ihre Hände gegen die Stuhllehnen. Dehnen Sie auch regelmäßig Ihren Brustbereich, da durch die sitzende Tätigkeit hier schnell Verspannungen auftreten. Bei Rückenschmerzen im Berufsalltag sind Sie gefordert, zunächst für mehr Bewegung zu sorgen, aber auch Ihren Vorgesetzten auf gesundes, ergonomisches Sitzmobiliar anzusprechen. Verlieren Sie auch nicht Ihren Stresslevel und Ihre Zufriedenheit aus den Augen, denn Rückenschmerzen am Arbeitsplatz sind etwas, das Sie als ganzheitliches Phänomen betrachten und lösen müssen.