Schilddrüsenüberfunktion – Auswirkungen und Therapie

Von | 25. Juli 2014
Arzttermin

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Funktion der Schilddrüse

Die Schilddrüse hat in etwa die Form eines Schmetterlings und sitzt unterhalb des Kehlkopfes an der Luftröhre. Sie verarbeitet Eiweiß und Jod zu den lebenswichtigen Schilddrüsenhormonen Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4). Diese werden ins Blut abgegeben und beeinflussen den Stoffwechsel, den Kreislauf, das Wachstum und auch die Psyche. Die gebildeten Hormone werden, geregelt durch ein weiteres Hormon namens TSH, an das Blut abgegeben. Produziert die Schilddrüse zu viele Hormone, handelt es sich um eine Schilddrüsenüberfunktion, fachsprachlich auch Hyperthyreose genannt. Ein Grund hierfür könnte Jodmangel sein, der je nach Region gar nicht so selten vorkommt. Hier hilft es, seine Ernährung umzustellen und in Absprache mit dem Arzt zeitweise Jodtabletten einzunehmen. Häufig ist die Schilddrüse aufgrund von Jodmangel nach außen gewölbt und im Halsbereich sichtbar. Davon sind mehr Frauen als Männer betroffen.

Woran man eine Schilddrüsenüberfunktion erkennt

Hinweise auf eine Schilddrüsenüberfunktion können Gewichtsverlust trotz guten Appetits, Ruhelosigkeit, beschleunigter Puls, Zittern, Durchfall und übermäßiges Schwitzen sein. Zusammengenommen und über einen längeren Zeitraum können diese Beschwerden durchaus zu lebensbedrohlichen Komplikationen führen, sodass ein begründeter Verdacht unbedingt geprüft werden sollte.

Behandlung mit Thyreostatika

In der Regel beginnt eine erste Therapie einer Schilddrüsenüberfunktion mit der Einnahme von sogenannten Schilddrüsenblockern. Diese Thyreostatika hemmen die Produktion der Schilddrüsenhormone. Hat sich die im Blut gemessene Hormonkonzentration normalisiert, folgt für eine vollständige Heilung oftmals eine Radiojodtherapie oder sogar eine Operation. Es dauert allerdings mindestens eine Woche, bis der Patient die Verbesserung auch tatsächlich spüren kann, da der Hormonüberschuss zunächst abgebaut werden muss. Ist die Überfunktion besonders ausgeprägt, stabilisiert sich die Lage nicht allein mithilfe von Schilddrüsenblockern. In einem solchen Fall müssen die Radiojodtherapie und/oder Operation vorgezogen werden. Während einer Schwangerschaft kann eine Überfunktion allerdings nur mit Thyreostatika behandelt werden. Die verabreichte Dosis muss dann auch möglichst niedrig sein.

Radiojodtherapie und operative Entfernung

Die Radiojodtherapie zerstört Gewebe durch radioaktive Strahlung. Dem Patienten wird radioaktives Jod zugeführt, das solche Schilddrüsenzellen zerstört, deren Hormonstoffwechsel erhöht ist. Man macht es sich hier zu Nutze, dass Zellen mit gesteigertem Hormonstoffwechsel auch vermehrt die radioaktiven Jodzellen aufnehmen. Als Folgewirkung kann es allerdings zu einer Schilddrüsenunterfunktion kommen. Patienten einer solchen Behandlung, werden in einem gesonderten Bereich des Krankenhauses betreut, da die Betroffenen während der Behandlung auch radioaktives Jod ausscheiden. Drückt die Schilddrüse auf die Luftröhre oder sind mehrere Knoten mit erhöhter Hormonproduktion nachweisbar, muss operiert werden. Hierbei wird ein Teil der Schilddrüse entfernt.

Lucas Frenzel (Online Redakteur)