Zu Hause oder Altenheim? Pflege im Alter

Von | 27. Mai 2014
Zu Hause oder Altenheim? Pflege im Alter

Zu Hause oder Altenheim? Pflege im Alter. – Bildlizenz (C) Jupiterimages/Photos.com/Thinkstock

Ob bei Eltern, Großeltern oder anderen Verwandten – Angehörige müssen sich irgendwann mit der Frage beschäftigen, wer ihre Familienangehörigen im Alter pflegen wird. Dabei kann die Antwort auf diese Frage nur gefunden werden, wenn alle individuellen Umstände berücksichtigt werden. Eine pauschale Lösung gibt es indes nicht.

Entlastung für die Angehörigen: Pflege im Altenheim

Der Ruf deutscher Pflegeheime ist nicht der beste. Medien berichten regelmäßig über Missstände bei der Betreuung älterer Menschen. Dabei haftet den Pflegeheimen zu Unrecht ein solch schlechter Ruf an: Seit 2009 erhalten Altenheime und Pflegedienste Noten für die Qualität ihrer Arbeit. Und dank professioneller Pflegesoftware, die eine umfassende Pflegedokumentation ermöglicht, bekommen Pflegebedürftige und deren Angehörige einen aufschlussreichen Eindruck von jeder Einrichtung. Diese neue Transparenz, zu der Pflegeeinrichtungen mittlerweile verpflichtet sind, nimmt vielen Angehörigen die Sorge, dass die Betreuung nicht optimal verlaufen könnte.

In Deutschland gibt es etwa 11.000 Pflegeeinrichtungen. Hier betreuen geschulte Mitarbeiter pflegebedürftige Menschen rund um die Uhr – eine Leistung, die gerade berufstätige Angehörige unmöglich erfüllen können. Die körperliche und psychische Belastung einer Pflege zu Hause kann schließlich nicht jeder schultern. Altenheime bieten in diesem Fall nicht nur eine würdige Alternative zum eigenen Zuhause, sondern auch eine enorme Entlastung für die Angehörigen.

Vertraute Umgebung: Pflege zu Hause

Viele Menschen möchten ihre nahen Verwandten zu Hause pflegen, wenn diese nicht mehr selbst für sich sorgen können. Im vertrauten Umfeld fühlen sich ältere Menschen wohl, besonders wenn sie eine liebevolle Betreuung durch nahestehende Personen erfahren und bauliche Vorkehrungen eine möglichst mobile Lebensweise ermöglichen. Mit dem monatlichen Pflegegeld, das je nach Pflegestufe festgelegt wird, können die nötigen Hilfsmittel und eventuell auch ein häuslicher Pflegedienst bezahlt werden.

Wer sich für dafür entscheidet, seine Angehörigen zu Hause zu pflegen, sollte sich über Folgendes im Klaren sein: Auch wenn die Pflege zu Beginn noch nicht so viel Zeit in Anspruch nimmt, kann sie später einen enormen zeitlichen Umfang einnehmen. Eine zusätzliche Belastung stellt die ständige Alarmbereitschaft dar. Wer pflegt den Angehörigen, wenn man im Urlaub oder auf Geschäftsreise ist? Gerade, wenn andere Verwandte in solchen Fällen nicht einspringen können, wäre eine Betreuung in einem Pflegeheim eventuell die bessere Alternative.

Autor: Wolfgang Schmidt (Freier Mitarbeiter, Redakteur)